Wichtig: Diese Hinweise gelten ausschließlich für unsere Vereinskatzen, auf die Höhe der Schutzgebühr bei Privatvermittlungen oder von anderen Vereinen haben wir keinen Einfluss.
Eine Schutzgebühr dient, wie die Bezeichnung schon deutlich macht, in erster Linie dem Schutz des Tieres. Das Wohlergehen unserer Schützlinge hat für uns oberste Priorität und deshalb möchten wir so gut als möglich sicherstellen, dass die von uns vermittelten Katzen in ihrem neuen Zuhause die besten Voraussetzungen für ein schönes und langes Leben geboten bekommen.
Die Schutzgebühr für eine Katze oder einen Kater beträgt in der Regel 150,00 €. Darin ist eine Auffrischungsimpfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche und die Kennzeichnung durch einen Transponder enthalten. In besonderen Fällen kann es Abweichungen nach oben (bei Rassekatzen) oder unten (bei sehr alten oder kranken Katzen) geben.
Bei Kitten ist in der Schutzgebühr auch die Kastration enthalten. (Warum Sie das in der Regel deutlich günstiger kommt als das vermeintlich „kostenlose“ Kitten vom Nachbarn oder vom Bauernhof, können Sie hier nachlesen).
Die Schutzgebühr dient natürlich der Refinanzierung unserer Kosten für diese und andere Katzen. Sie soll aber ganz bewusst auch eine „Hürde“ darstellen. Erscheinen Ihnen 150 € viel Geld? Dann überlegen Sie bitte, wie Sie damit umgehen können, wenn daraus plötzlich ein Vielfaches wird. Das kann zum Beispiel passieren, wenn:
- …die Katze bei Ihnen lebt (Standardfutter und – streu, ggf. Spielzeug und Leckerlis mtl. ca. 40-60 €, für getreidefreies und hochwertiges Futter mehr)
- …die Katze ihren Routinebesuche beim Tierarzt absolviert (Allgemeinuntersuchung, Impfungen & Wurmkur ca. 90-150 €)
- …die Katze während Ihres Urlaubs untergebracht werden muss (Tierpension ca. 100 €/Woche)
- …es der Katze nicht gut geht und eine lange Anamnese erforderlich ist, um die Ursache zu ermitteln (Allgemeinuntersuchung ca. 40 €, Röntgen ca. 80 €, Ultraschall ca. 100 €, Blutbild ca. 90 € , Laboruntersuchungen ca. 40-80 €, etc.)
- …die Katze einen Unfall hat (Operationskosten ca. 300-1.500 €)
- …die Katze Zahnerkrankungen entwickelt (betrifft 2 von 3 Katzen im Laufe des Lebens; Dentalröntgen 250-300 €, Zahnextraktion unter Narkose (meist 2-3 Termine nötig) je 300-750 €)
- …die Katze Alterserkrankungen entwickelt (Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes, Niereninsuffizienz – mtl. Kosten für Spezialfutter und tierärztliche Überwachung ca. 50-150 €)
Hier eine kleine Beispielrechnung:
Minka holen wir uns als Kitten bei der Katzenschutzgruppe Winterhude:
Schutzgebühr | 150 € |
Jährliche Impfung + 4x jährlich Wurmkur | 2.100 € |
Jahr 1-5: Futter und Streu | 2.400 € |
Jahr 5: Minkas Fell ist struppig und sie macht keinen guten Eindruck:
– Tierarztbesuch – Medikamentengabe auf Verdacht – Blutbild – 2. Tierarztmeinung eingeholt – Verdacht auf Futtermittelallergie – Futterumstellung |
230 €
30 € 50 € 100 € 50 €
|
Jahr 5-12: Futter und Streu | 6.720 € |
Jahr 12: Beginnende Niereninsuffizienz
– 2-3 Tierarztbesuche – Blutbild – Medikamenteneinstellung – Spezialfutter |
190 €
90 € 100 € |
Jahr 12-15: Futter und Streu und halbjährliche Kontrolle der Blutwerte | 5.100 € |
Jahr 15: Einschläferung | 250 € |
Katze Minka kostet uns im Laufe Ihres Lebens also ca. 17.540€ – oder mehr, denn Minka ist bis auf ihre beiden chronischen Erkrankungen recht „pflegeleicht“. Die Schutzgebühr beträgt nicht mal 1 Prozent dieser Kosten!
Bitte machen Sie sich also bewusst, dass die Schutzgebühr als Kostenfaktor nicht ins Gewicht fällt. Sehen Sie sie als kleine Unterstützung für den Tierschutz und fragen Sie sich ehrlich, ob Sie die Folgekosten für Ihre Katze stemmen können – auch junge Katzen können krank werden und hohe Tierarztkosten verursachen! Machen Sie sich einen Plan, schaffen Sie Rücklagen und überlegen Sie sich Lösungen, BEVOR Sie sich das Tier anschaffen.
Haben Sie sich alle Eventualitäten überlegt und sind bereit, einer oder zwei unserer Katzen ein liebevolles Für-Immer-Zuhause zu geben? Dann stöbern Sie gerne durch unsere Seite und melden sich bei der zuständigen Pflegestelle.
Sie fragen sich, warum unsere Schutzgebühr höher ist als bei einigen Tierheimen? Das erklären wir gerne. Unsere Katzen leben bei Privatpersonen mit kompletten Familienanschluss und nicht in einem Tierheim. Bei der Pflegestelle werden unsere Katzen zunächst einige Wochen beobachtet, bevor wir sie auf unserer Vermittlungsseite vorstellen. Nur so können wir die bestmögliche Beschreibung des Charakters der Tiere abgeben. Dies ist uns sehr wichtig, damit jede Katze auch den/die für sie genau passenden Menschen finden kann und Sie die genau für Sie passende Katze. Natürlich verursacht die Katze auch in der Zeit Kosten, denn sie möchte Futter und eine saubere Toilette. Von der Aufnahme bis zur Vermittlung vergehen im Durchschnitt ca. 90 Tage, (berechnet anhand aller vermittelten Katzen aus dem Jahr 2023), das bedeutet 120,00 € für Futter und Streu. Die Impfung und der Chip kosten rund 90,00 € (je nach Tierarzt), Einige Katzen brauchen auch noch tierärztliche Behandlung, eine Zahnsanierung kostet dann schon leicht mehrere Hundert €. Sie errechnen es schon selbst, die Schutzgebühr ist keineswegs kostendeckend, wir „verdienen“ daran absolut nichts.